Halswirbelsäule

Bei der klassischen Operationstechnik erfolgt zunächst von vorne eine Ausräumung der nicht mehr intakten Bandscheibe. Im Anschluss daran werden der Spinalkanal, in dem das Rückenmark verläuft, sowie die sogenannten Neuroforamen, die als Austrittskanäle für die Nervenwurzeln dienen, dekomprimiert, also erweitert.

Auf diese Weise entsteht Platz für Rückenmark und Nerven. Damit verbunden ist die Chance einer funktionellen Erholung sowie ein Rückgang der Schmerzen. Abschließend wird in das operierte Segment ein Platzhalter aus Kunststoff eingebracht.

Wie kaum ein anderes operatives Fachgebiet hat die Wirbelsäulenchirurgie durch Veränderungen der Operationstechnik und insbesondere die Entwicklung von neuen Implantaten in den letzten Jahrzehnten eine stürmische Entwicklung vollzogen.Die Entscheidung für ein bestimmtes System (Kunststoff, Titan) wird individuell gemeinsam mit dem Patienten anhand der klinischen und bildgebenden Befunde gefällt.

In der linken Aufnahme sieht man einen großen Vorfall zwischen Wirbel 5 und 6, das rechte Bild zeigt zwei kleine Metallstreifen, die die korrekte Position des Platzhalters markieren.

Operationsverfahren

Halswirbelsäule Halswirbelsäule

Über einen kleinen Schnitt in einer Hautfalte am Hals werden die Gewebestrukturen vorsichtig zur Seite geschoben (Muskel, Gefäß sowie Luft- und Speiseröhre). Dann werden die Halswirbel und die Bandscheibe dargestellt. Unter dem Mikroskop wird mit kleinen Zangen die Bandscheibe und der freiliegende Sequester entfernt. Auch werden mit der feinen Fräse Knochenwucherungen weggeschliffen. Somit bekommen Nerven und Rückenmark wieder Platz. An Stelle der Bandscheibe wird ein sog. Cage eingeklemmt.

Nach der Operation ist anfangs das Schlucken etwas erschwert, deshalb bekommt der Patient regelmäßig Eiswürfel. Die Halswirbelsäule ist aber sofort stabil, so dass der Patient rasch wieder aufstehen kann. In den ersten Tage ist jedoch Erholung angesagt, damit die regelmäßige Muskelverspannung im Nacken schnell wieder verschwindet.